Trau dich: unperfekt, glücklich zu sein!

Hochzeitsvorbereitungen sind immer emotional geladen. Der besondere Tag soll bestmöglich ablaufen. Das erfordert eine gute Organisation und doch braucht es unglaublich viel Toleranz. Du kannst den perfekten Plan haben und doch läuft nicht alles nach Plan. Warum ist das so? Weil wir Menschen sind, die Hochzeit feiern und keine Maschinen. Maschinen können  programmiert werden. Eine Hochzeitsfeier hingegen nicht, jedenfalls im wahren Leben. Im Moment ist die Planung noch zusätzlich erschwert. Braut und Bräutigam hoffen mit aller Herzenskraft, nicht selbst an Corona zu erkranken. Es ist schon schade, wenn Gäste kurzfristig absagen müssen. Da können schon schnell mal die Nerven blank liegen. Wie gut, dass es in solchen Momenten Freunde gibt, die unterstützen und einfach nur da sind. Sei es auch nur, um beim Schminken der Braut den Tee zu reichen. Oder der Braut zu helfen, den abgebrochenen Nagel am Ringfinger zu reparieren. Hier sei Vorsicht gewahrt. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste! Ich selbst habe es erlebt, dass ich beinahe mit der Braut zusammenklebte. Ich drückte den künstlichen Nagel fest und bemerkte, dass dieser schneller als gedacht, fest fixiert war. Ich reagierte abrupt, etwas zu abrupt, und zog meinen haltenden Finger zurück, ohne die Braut zu informieren. Diese zuckte zurück. Das hatte zur Folge, dass das Klebefläschchen nach unten flog. Gott sei dank am Brautkleid vorbei! Mir fiel ein Stein vom Herzen. Ein absurder Gedanke, mit der Braut nicht nur freundschaftlich, sonder wie ein Siamesischer Zwilling verbunden zu sein. Ich war unendlich dankbar, dass durch meine Reaktion kein Riesenmaleur entstanden war: Ein wunderschönes Brautkleid mit Klebeflecken. Das wäre nicht lustig gewesen.

Solche und andere Geschichten gibt es unzählige. Es sind die Geschichten, die den besonderen Feiern die Würze geben. Ist es nicht herrlich, über das Unperfekte herzhaft zu lachen? Sich nicht nur zu trauen ( Hochzeit bedeutet sich JA zusagen),sich trauen zu lassen  (Trauung) erfordert Mut, sondern auch mit Hindernissen umzugehen. Mut zu haben, aus der Situation das Beste zu machen. 

Und so freue ich mich auf die nächste Hochzeitsfeier, die schon morgen stattfinden wird. Leider werde ich das Tanzbein nicht wie geplant schwingen können. Mir ist heute morgen der Fön auf meinen Zeh geflogen (kein Klebefläschen;)) Dieser ist ruckzuck angeschwollen. Es schmerzt beim Gehen. Das ist schon ärgerlich. Tanze ich doch für mein Leben gern. Nun werde ich mich mit dem Mitschaukeln begnügen.. Es ist wie es ist. 

Pass gut auf dich auf und belieb achtsam.

Liebe Grüße von deiner Susann