Bis zuletzt hatte ich gehofft, dass es keinen Krieg geben wird. Wie viele andere auch. Heute morgen war ich fassungslos. Ich dachte an junge Soldaten, die nicht wie in einem Computerspiel gegeneinander kämpfen, sondern im wahren Leben und frage mich, nach dem Warum. Darauf gibt es viele Antworten. Ich bin müde, alle diese Antworten zu hören. Heute ist Weiberfastnacht und eigentlich ein Grund, die Tradition zu erhalten und zu feiern. Doch mir ist nicht nach feiern. Ich bin traurig, dass dieser Krieg nicht verhindert werden konnte. Diese Traurigkeit fühlt sich schwer an. Der Kaffee am Morgen schmeckt nicht wie sonst. Ich denke an die Frauen und Mütter, die um ihre Söhne bangen und fühle mit ihnen. Man sagt, dass 5 Millionen Menschen auf der Flucht sein werden. Genau das würde ich auch tun. Das Nötigste packen und fliehen. Die Geschichte wiederholt sich, leider. Menschen werden entwurzelt, hoffen und sind traumatisiert. Ich erinnere mich an die ersten Flüchtlinge, die in Rheinbach Schutz suchten. Familien, junge Männer und Kinder, die alleine nach Deutschland kamen. Sie waren geflohen, um in Sicherheit leben zu können.
Vom Krieg haben meine Großeltern wenig erzählt. Zu tief saß wohl der Schmerz. Manchmal erzählten die Frauen der Familie von früher in der kleinen Küche mit dem wärmenden Kachelofen. Dort haben wir uns gern den Rücken gewärmt, während wir das Geschirr abtrockneten. Die Küchenarbeit war irgendwie leichter. Vielleicht habe ich es so empfunden, weil alle zusammen geholfen hatten und dabei wurde gelacht und manchmal kullerten auch Tränchen. Meiner Oma standen die Tränen in den Augen, wenn sie die wenigen Male vom Krieg erzählte. Ein Bruder ist an der Front gestorben. Meine Uroma, sie wurde Mutt genannt, hatte einen Sohn verloren. In diesem Kosenamen steckt MUT und Mutter. Sie war die Seele der Familie. Meine Oma erzählte mir davon und auch, dass ihre Mutter folgende Worte sagte: „Wenn dir ein Kind genommen wird, bricht es dein Herz.“ Wieviele Herzen werden weinen oder brechen und dann hoffentlich wieder heilen? Jedes Einzelne ist eines zu viel. Es fällt nicht leicht in diesem Moment, trotzdem oder vielleicht gerade deshalb, hoffnungsvolle Gedanken weiter zu denken. Ich hoffe an diesem Donnerstag, dass ein Wunder geschieht. Ja, du liest richtig. Ich hoffe auf ein Wunder und bete für den Frieden. Ich danke einer lieben Freundin, die mir heute dieses Lied schickte: https://youtube/COVxO1x-dBA Und wenn du nicht jeck bist, genieße trotzdem ein wenig die freien Tage, so wie es gut für dich ist:)
Liebe Grüße von deiner Susann
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Heike (Samstag, 26 Februar 2022 13:15)
dankeschön für die wertvollen Gedanken...
OM NAMO NARAYANA - das Mantra mit der Hoffnung für den WELTFRIEDEN