An alle Jecken - Alaaf aus Sittard! Wir sind in einer Karnevalshochburg in den Niederlanden gelandet. Gestern am Valentinskarnevalssonntag schien die Sonne so intensiv wie lange nicht mehr. Frühling und gute Laune lagen in der Luft. Auf dem Marktplatz erklangen jecke Töne. Die Menschen suchten die Gemeinschaft und standen selbstverständlich im Abstand vor den Restaurants, Kneipen und Cafés und tranken, ja was wohl? Sie genossen dampfenden Kaffee und Kakao in Pappbechern, manche mit der Papp Nas im Gesicht. Ein Dudelsackspieler in echter Irischer Tracht spielte. Sein Sohn, im Bärenkostüm begleitete ihn auf dem Arkkordeon. Natürlich wurde der Marktplatz von Ordnungshütern bewacht. Ich musste zweimal hinschauen, denn von Weitem dachte ich: "Hier sind ja auch Gelbwesten." Ich sah Menschen mit gelben Westen und assoziierte damit französische Gelbwestendemonstranten. Unglaublich, wie unser Gehirn alles in Schubkästen sortiert. Das ist bei der Reizüberflutung auch wichtig. Was wäre jedoch gewesen, wenn ich bei dem Gedanken geblieben wäre? Ganz sicher wäre ich nicht auf dem Markt geblieben und nach Hause gegangen. So wären mir die vielen schönen Momente entgangen. Und so sah ich eine Familie mit Pony und Minipony. Der Vater fotografierte die verkleideten Kinder auf den Vierbeinern, nach dem Motto, lieber ein kleiner Umzug als keiner. So taten es manch andere Familien auch. Sie zogen mit einem kleinen Wagen durch die Stadt und waren fröhlich.Karneval light!
Hoffnung
Ich fühlte ein bisschen Aufbruchsstimmung. Das stärkt die Hoffnung, die doch auch von Ungewissheit überschattet ist - so wie Frühlingserwachen ist. Die ersten Schneeglöckchen zeigen sich und so manche Knospen wagen es, sich zu zeigen mit der Ungewissheit, dass die Kälte zurückkehren könnte. Und so können wir es der Natur gleich tun: die wärmenden Sonnenstrahlen genießen, den Moment, den Moment mit Liebe im Herzen. Denn auch das war gestern zu sehen: viele Herzen, wie in den Auslagen der Cafés. Wie hast Du Valentinskarnevalssonntag verbracht? Hast Du auch an die vielen Menschen gedacht, die Dir am Herzen liegen, mit denen Du Dich verbunden fühlst?
Böse Zungen behaupten, dass es hierfür keine besonderen Tage bräuchte.Im Grunde stimme ich dem zu und doch kann man die positive Energie an solchen Tagen spüren: an Tagen wie dem Gestrigen, wenn viele Menschen liebevolle Gedanken denken.
Ein bisschen kam für einen Moment die Melancholie mit einer Träne im Knopfloch, denn besonders an solchen Tagen vermisse ich meine Familie und Freunde, die so weit verstreut in der Welt leben. Im Herzen verbunden über weite Entfernungen hoffen wir alle auf ein baldiges Wiedersehen.
Ich wünsche Dir noch viele Tanzeinlagen zu Hause zu Karnavalsmusik, falls Du diese so liebst wie ich, lecker Kölsch und "Berliner" mit Marmelade vom Becker nebenan - bei uns ist das in Tüddern. Am Aschermittwoch ist alles vorbei;) Doch auch das ist nicht schlimm, denn am 11.11.2021 geht die jecke Zeit wieder los!
Herzliche Grüße, Deine Susann
P.s.: Das Herz habe ich in einem Schaufenster entdeckt. Da war ein Künstler*in am Werk leider ohne Name.
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