Es hat geregnet. Die kleine Grünanlage vor unserer Wohnung wurde geduscht und sie hat es genossen und den Regen aufgesaugt. Staub wurde weggespült. Es roch frisch und klar. Erinnerungen an
gegangene Wanderungen wurden wach. Das Gefühl auf dem Gipfel angekommen zusein, kann ich kaum beschreiben. Eine Freundin fragte einmal. „Warum nimmt man eigentlich den steilen Aufstieg in Kauf?
Um oben die Brotzeit zu genießen!“ Wir lachten und gaben ihr recht auf unserer Generationen - Wanderung. Wir waren zu Dritt, 49, 59 und 69 Jahre alt. Unser magisches Alter entdeckten wir während
der Brotzeit. Beinahe hätten wir uns auf einem getrockneten Kuhfladen niedergelassen. Zum Glück nur beinahe. Ich war ganz schön platt, obwohl ich in dieser Runde die Jüngste war. Den
Höhenunterschied war ich nicht mehr gewohnt. Während unserer Münchner - Zeit waren wir regelmäßig Berg wandern. Doch das ist lange her.
Träume und Tauben
Kennst Du Deine Träume und Wünsche? Denkst Du manchmal darüber nach, was Du in 10 Jahren machen möchtest? Mir fällt das manchmal nicht so leicht. Es gibt so viele Möglichkeiten. „Corona“ verändert meine Perspektiven. Der Wunsch, naturnah zu wohnen tritt in der Vordergrund. Und schon habe ich meinen Traum: Ich würde so gern in der Nähe eine Sees oder Meeres wohnen, weil ich so gern schwimme, einfach aufs Wasser schaue oder dem Plätschern oder Rauschen der Wellen lausche. In der Nähe wären idealerweise Berge, die man erklimmen kann und und und. Ob der Traum in Erfüllung gehen wird? Man weiß es nicht. Vielleicht schmunzle ich im Rückblick über mich. Vielleicht auch nicht. Was Gewissheit ist, das Tagträumen hat mir gutgetan. In dem Moment gab es keine Krise. Ich war abgetaucht und das gab Kraft.
In der Ferne sah ich einen Nachbarn, der klatschend auf dem Balkon stand. Ich war erstaunt, denn es war noch nicht 20 Uhr. Dann erkannte ich den Grund. Er vertrieb eine Taube. Im Volksmund gelten sie als Ratten der Luft. Doch ist dem wirklich so? Verbreiten Tauben Krankheiten? Ich recherchierte und möchte drei wichtige Fakten mit Dir teilen, die ich bei WDR 1 gefunden habe:
1. Das Image des Krankheitsüberträgers hält sich hartnäckig. Dabei hat das Bundegesundheitsamt bereits vor Jahren klar gestellt: Eine Taube ist nicht gefährlicher als jeder andere Wild- oder sogar Ziervogel. Auch nicht gefährlicher als andere „Nutz- oder Liebhabertiere“, wie das Bundegesundheitsamt sich ausdrückt. Lediglich Taubenhalter haben ein erhöhtes Infektionsrisiko, so wie andere Vogelhalter auch.
2. Tauben sind Haustiere
Was viele nicht wissen: Unsere Stadttauben sind Nachkommen von Brieftauben oder Haustauben, die der Mensch einst zur Fleischgewinnung gezüchtet hat. Im Gegensatz zu ihren wilden Namensvettern liegt es ihnen nicht in den Genen, selbstständig nach Nahrung zu suchen. Kein Wunder also, dass sie vor allem an Stellen anzutreffen sind, wo sie Essensreste finden.
3. Taubenkot zerstört keine Gebäude
Es heißt, Taubenkot sei so ätzend, dass er Schäden an Gebäuden verursache. Eine Studie der TU Darmstadt zeigte aber, weder Buntsandstein, Granit oder Zementmörtel noch Vollklinker, Vollziegel oder unbehandeltes lasiertes Nadelholz nehmen Schaden, wenn sie mit den Hinterlassenschaften in Berührung kommen. Lediglich Bleche oder Lacke können darunter leiden. Jedoch nicht nur unter Tauben-, sondern unter jeglichem Vogelkot.
Übrigens: Der weiße, schlierige Kot, der Städte verunreinigt, ist Zeichen von nicht artgerechter Fütterung. Tauben, die nicht nach Essensresten suchen müssen, sondern mit Körnerfutter gefüttert werden, haben festen, dunklen Kot.
Hier kannst Du gern weiterlesen:
https://www1.wdr.de/fernsehen/tiere-suchen-ein-zuhause/themen/stadttauben-100.html#goToHead
Mich machte dieser Artikel nachdenklich. Zuerst wurden die Tiere gezüchtet und dann, wenn man sie nicht mehr benötigt, werden sie „verteufelt“, anstatt das „Problem“ zu lösen, wie es vielerorts mit dem Bau von Taubenhäusern bereits gut funktioniert. Doch leider braucht es viel mehr Aufklärung.
Herzlichst, Susann
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