Heute morgen habe ich etwas Vertrautes, nein Liebgewonnenes, vermisst. Die Sonnenstrahlen! Sie hatten noch keine Lust, „aufzustehen“. So wie es mir im Moment geht. Eigentlich bin ich ein Morgenmensch. Doch im Moment könnte ich morgens weiter und weiter schlafen. Wenn ich einfach liegen geblieben wäre, was wäre dann? Das geht doch nicht, würde meine innere Stimme sagen. Es ist mitten in der Woche! Das war der innerer Kritiker. Im Buch von Tom Diesbrock "Vom Umgang mit dem inneren Kritiker" wird er Hermann genannt. Ich hörte „Hermann“ kurz zu. Er appellierte an mein Gewissen. Dann jedoch schoß mir der rettende Gedanke durch den Kopf: „Hey, wenn Du jetzt aufstehst, fühlst Du dich gut. Erinnere Dich!“ Das Vogelzwitschern machte es etwas leichter.
Mit dem Rhythmus der Natur zu gehen, tut mir persönlich gut. Aus diesem Grund stelle ich mir seid der Zeitumstellung den Wecker, auch wenn ich keinen Termin habe. Wie Schuppen fiel es mir von den
Augen. Die Sommerzeit war schuld daran, dass ich noch so müde war. Ist diese wirklich schuldig, also verantwortlich? Wenn ja, soll ich sie verklagen? So oft versucht man im Leben die Schuldfrage
klären. Dabei befinden wir uns meistens nicht in einem Gericht. Eigentlich geht es doch um Lösungen, oder? Ich habe die Möglichkeit, zu akzeptieren, dass es so ist, wie es ist. Ich werde mich an
die Umstellung auf Sommerzeit gewöhnen und irgendwann keinen Wecker mehr brauchen.
Highlight des Tages
Ich habe beschlossen, ab heute jeden Tag etwas ganz Besonderes in meinem gleichförmigen Alltag festzuhalten. Zunächst stellte ich fest, nach dem mir mindestens 3 Personen am Telefon „Schönes Wochenende und bleiben Sie gesund!“ gewünscht haben, dass wir das „Großraumbüro“ wieder zu einem Wohnzimmer umfunktionieren können. Prima - wir haben mehr Platz und es ist wieder gemütlich. Eigentlich ist das schon etwas Besonderes. Doch ich war überrascht, dass ich noch mehr entdeckte: einen freien Blick in den Park. In den Teil des Parks von Versailles, den die meisten Touristen nicht kennen. Es ist der Teil, den ich am Liebsten habe. Vielleicht kennst Du den Garten von Marie Antoinette? Sie hat ihn extra für sich und ihre Kinder geschaffen - eine Idylle eines Bauernhofes mitten im pompösen Königspark.
Highlight Nummer 3 war ein uralter Baum, den ich genossen habe. Meine Kinder belächeln mich, wenn ich alte Bäume aufsuche und mich mit dem Rücken daran kurz erde und mir vorstelle, genauso starke Wurzeln zu haben und anschließend den Baum umarme. Egal, vielleicht hätte ich meine Mutter als junges Mädchen auch belächelt…
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende mit vielen Highlights trotz der Einschränkungen.
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