Die Wolken werden heute vom starken Wind getrieben. Wenn ich die Augen schließe, habe ich das Gefühl am Meer zu stehen. Ich höre nur den Wind und spüre die kalte Luft auf meiner Haut. Ich genieße die verschiedenen Wolkenformen und intensiven Farben. Ständige Veränderung, die ganz leicht funktioniert. Diese unendliche Weite des sich verändernden Himmels ist für mich pure Leichtigkeit und Freiheit. „Freiheit“, so heißt auch das Buch von Jonathan Franzen, welches ich begonnen habe zu lesen. Viel zu lange stand es ungelesen im Regal. Nach nunmehr 2 Wochen kann ich mich endlich darauf konzentrieren, einfach mal wieder einen Roman zu lesen. Das tue ich viel zu selten, obwohl es gut tut, in eine andere Welt abzutauchen und der Fantasie freien Lauf zu lassen. Was ist aus mir, der Leseratte, geworden? Eine "Urlaubsvielleserin". Das werde ich ändern, ganz bewusst, auch wenn es wieder andere Zeiten geben wird. Früher habe ich von einem Leseraum geträumt - einem Raum mit Bücherregalen bis unter die Decke randvoll gefüllt mit Büchern und einer gemütlichen Leseecke. Heute bewahre ich nur noch wenige Lieblingsbücher auf. Ansonsten habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, die gelesenen Bücher weiterzugeben, gezwungener Maßen aus Platzgründen. Andererseits können sich so mehr Leser an einem Buch erfreuen. Die Medaille hat immer zwei Seiten.
Ich bin froh, dass es noch "echte" Bücher gibt, auch wenn ich auf Reisen das Ebook und Hörbücher schätze. Ein Buch ist ein Buch und wird es immer in meinem Leben geben.
Wahlfreiheit
So gern besuche ich einen Buchladen. Hier in Frankreich gibt es noch verschiedene kleinere Buchläden, die immer gut besucht sind. Wenn man mit der Metro in Paris unterwegs ist, sieht man viele
Fahrgäste lesen, die Zeitung oder ein Buch, egal wie voll die Bahn ist. Ich hoffe, dass Buchläden auch in Zukunft existieren. Nicht nur die großen Ketten. Hier können wir mitbestimmen, indem wir
vor Ort einkaufen, regional. Oftmals fehlt es uns an der nötigen Zeit und es ist einfach und schnell, online zu bestellen. Doch wir haben die Wahl und können uns immer wieder neu ausrichten und
vielleicht unsere Kaufgewohnheiten überdenken und einen guten Mix von "Regiol", das heisst regional und online finden.
Sommerzeit
Wenn ich nicht von meiner Familie daran erinnert worden wäre, hätte ich die Zeitumstellung heute gar nicht bemerkt. Unglaublich, wie trotz der Entschleunigung im Außen die Zeit verfliegt. Die außergewöhnlichen Zeiten erhöhen unser aller Schlafbedürfnis. Oder ist es die Frühjahrsmüdigkeit, die sich bemerkbar macht? Egal. Viel Schlaf, Lesen und nur einmal am Tag Nachrichten anhören haben mich zur Ruhe kommen lassen.
Es ist die Umstellung auf Sommerzeit, und ich freue mich darauf, wieder am Meer zu stehen und neben dem starken Wind die salzige Luft zu atmen und den Wellen bei ihrem Rhythmus zuzusehen und ihre Kraft wahrzunehmen, dem immer gleichen Rhythmus von Ebbe und Flut zu folgen, die kreischenden Möwen zu hören und den Sand unter meinen Füßen zu spüren bei einem Strandspaziergang mit Sonne im Gesicht
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