Gedanken am 19. März 2020
Es ist Donnerstag. Wieder geht ein herrlicher Frühlingstag zur Neige. Es ist ein Tag voller Polaritäten: einerseits ist es auf den Straßen sehr ruhig geworden. Der Bus der Linie 5 war bis auf den Fahrer menschenleer. Die Natur hingegen explodiert in ihrer Farbenpracht. Die Vögel zwitschern gefühlt lauter. Vielleicht sind sie voller Freude, dass wir sie jetzt in der Stadt hören, so wie es auf dem Land normal ist?
Polaritäten bestimmen unser Leben
Ich lese Good News: von ehrenamtlichen Nachbarschaftshilfen in Deutschland, die organisiert werden. Für mich sind sie Zeichen der Solidarität und des Mitgefühls. Ich höre auch von Klatschaktionen mit dem Hintergrund, „Danke“ zu sagen an all die, die jetzt unter Hochdruck arbeiten. Diese Good News berühren mich sehr. Ich habe Gänsehaut beim Lesen. Andererseits liest man von Corona-Partys und Auseinandersetzungen um Klopapier. Wie geht man damit um? Mit erhobenem Zeigefinger und Belehrungen? Vielleicht aber auch mit Aufklärung und Mitgefühl? Was wäre, wenn die Corona-Gefahr von Anfang an als solche kommuniziert worden wäre? Würden dann vielleicht mehr Menschen Verständnis mit den heutigen Maßnahmen haben? Man weiß es nicht. Auch man kann die Vergangenheit nicht ändern, sondern nur annehmen. Sie ist vorbei. Hamsterkäufe sind ein Zeichen für tiefsitzende Ängste. Wir alle kennen das Gefühl der Angst. Auch ich habe beim Anblick der am Dienstag leeren Regale kurz überlegt, anstatt einer Packung Eier zwei mitzunehmen. Ich habe es gelassen. Wie mag es Menschen mit panischer Angst ergehen? Ihr Bedürfnis nach Sicherheit sehen sie in Gefahr (Bedürfnispyramide nach Maslow). In Gefahrensituationen reagieren Menschen nicht mehr rational. Wie kann man diesen Menschen begegnen? Mit Beschimpfungen? Was wäre, wenn wir das Gespräch mit einem „Hamsterer“ suchen würden?
Oder welche Ideen hast du? Vielleicht würde es auch schon ausreichen, wenn wir innerlich mitfühlend mit diesen Menschen wären. Das bedeutet ja nicht, dass wir das Handeln unterstützen. Vielleicht würde unser Mitgefühl ausstrahlen? So wie Freude ansteckend ist, kann Mitgefühl etwas in dem Anderen bewegen.
Gedanken sind Energie
Unsere Gedanken sind machtvoll. Es sind Impulse, die einen Menschen in seiner Gesamtheit beeinflussen. Wir kennen das, wenn wir verliebt sind. Nur ein einziger Gedanke an den/die Liebtsten erzeugt in uns ein Gribbeln. Glücksgefühle wirken wie ein Rausch. Wir sehen bei Verliebten den Glanz in ihren Augen und wissen aus eigener Erfahrung: Verliebtsein und gleichzeitig etwas Vernünftiges Tun, ist fast unmöglich.
Was hat das Verliebtsein mit hamstereinkaufenden Menschen zu tun? Nun, wenn viele Menschen Angst und Panik erleben, überträgt sich das wie Gefühle von Liebe und Freude.
Was passiert, wenn viele Menschen in Europa, Asien, nein auf der ganzen Welt zur selben Zeit Entspannung und Freude erleben, so wie es ist beim Meditieren, Beten, Klatschen oder Musizieren auf dem Balkon? Es werden positive Gefühle erzeugt, die die Schwingung unseres Energiefeldes positiv verändert. Das beweisen die Forschungsergebnisse der Quantenphysik. Schon Albert Einstein sagte: Energie folgt der Aufmerksamkeit. Das ist in solchen außergewöhnlichen Zeiten eine Herausforderung, denn diese außergewöhnliche Zeit hat Einfluss auf unseren ganz normalen Alltag. Wir haben jedoch immer die Wahl, uns von Neuem auszurichten. Ich freue mich über die vielen spontanen Aktionen der Solidarität, Dankbarkeit und gegenseitiger Wertschätzung in außergewöhnlichen Situationen. Mögen wir nicht urteilen, sondern Mit-gefühl leben.
Mitgefühl
Mitgefühl habe ich mit all den Menschen, die Angehörige verloren haben. Mitgefühl habe ich mit all den Menschen, die in diesen außergewöhnlichen Zeiten, Tag ein Tag aus Außergewöhnliches leisten., wie dem medizinischen Personal, Mitarbeitern im Einzelhandel, Entscheidungsträgern in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Mitgefühl habe ich mit den Corona-Infizitierten und all denen, die Quarantäne einhalten, Menschen die um ihre wirtschaftliche Existenz bangen. In der Krise zeigt sich der Charakter eines Menschen, sagte der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt einmal. Mögen wir mitfühlend sein und bleiben.
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